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Stephan Becker

the Noise of Time review by Obliveon, , Germany, 2008


HYPONIC THE NOISE OF TIME (36:00 min.) AREA DEATH PRODUCTIONS / CHINA-IMPORT

Was die drei Hong Kong-Chinesen Roy (vox, git, drums), Kin (git, effects) und Mei Fun (bass) hier zwischen 2003 und 2004 in ihrem Proberaum aufgenommen haben (keine Bange, die Soundqualität ist gut) gehört sicherlich zum Extremsten was die Metal-Szene zu bieten hat. Wer jetzt allerdings auf Death, Black oder War Metal tippt liegt falsch, denn Hyponic haben mit den vier überlangen Tracks, die es zusammen auf über eine halbe Stunde an Musik – oder sagt man Geräuschkulisse? – bringen schwärzesten Funeral Doom geschaffen. Abgesehen von diversen Samples wie plätscherndem Wasser und zahlreichen Soundeffekten, die allesamt verzerrt, hallend und wabernd aus den Boxen dringen, gibt es auf dieser Scheibe nur extrem lang gezogene Töne. Dabei ist es egal, ob sich diese aus der Gitarre von Kin schleichen oder bedrohlich aus der Kehle von Roy kriechen und sich tief grunzend im Ohr des Hörers entfalten. Slow Motion ist auf „The Noise Of Time“ Programm und das auch nur in den tieferen Etagen der Tonebenen. Allem Negativismus und Morbidität zum Trotz ist es unglaublich, mit welcher Intensität sich die tief wummernden Sounds und kranken Disharmonien in das musikalische Gedächtnis einbrennen und das Hörerlebnis prägen. Wären Hyponic nicht in Hong Kong, sondern irgendwo im restlichen Kontinental-China beheimatet, so könnte man nur vermuten, dass die Jungs tagsüber in einer der örtlichen Textilfabriken zu Dumpinglöhnen arbeiten und des nachts, nachdem man das vergiftete Flusswasser getrunken hat, ihre physische Instabilität und psychische Apathie in einzelne Noten voller Schwärze, Depression und Beklemmung gießen. Bedenklich, aber musikalisch über jeden Zweifel erhaben. http://www.adp.areadeath.net ; http://www.myspace.com/hyponic

7/10 - SBr

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